Liebe Leserinnen und Leser, Freunde und Verwandte,

Hier kommen meine ersten Grüße aus meiner neuen Wohnung – diesem netten Häuschen oberhalb von Oslo.
Gefunden habe ich es indirekt über „Finn.no“ das norwegische Ebay, Immoscout24, etc. in einem. Indirekt weil der Vermieter (Stadtrat in Oslo) hier mehrere Häuser hat. Das annoncierte war eigentlich das Nachbarhaus. Das bekam aber ein Ehepaar und ich habe mich bei der Vorstellung dafür aber scheinbar ganz gut verkauft, denn als hier der Mieter auszog habe war ich wieder in der engeren Auswahl. Nachdem er mit meiner Vermieterin, einer Arbeitskollegin und einer guten Freundin aus der Gemeinde telefoniert hat und mit seiner 90j Mutter (der eigentlichen Vermieterin – zumindest auf dem Papier) beraten hat – bei der ich mich natürlich auch schon vorgestellt habe – bekam ich dann Mitte November die Zusage. Die Miete ist für norwegische Verhältnisse ein Witz (650 Euro für 64m2), dafür muss man bis zu 40 Std. im Monat bei Schneeschippen, die alte Dame mit Post versorgen und Müll rausbringen, im Sommer Rasen mähen und andere Hausmeistertätigkeiten helfen. Die Aufgaben teilt man sich mit dem Ehepaar im anderen Haus.
Der Umzug war letzte Woche und dank vieler (circa 10) fleißiger HelferInnen war mein Geraffel am Samstag abend fast vollständig hier oben. Zum Auspacken bin ich noch nicht so viel gekommen, aber das wird noch. Die alte Wohnung ist fast gereinigt und zur Übergabe fertig.
Etwas länger ist nun der Weg in die Stadt und zurück. 35 min brauche ich bis ins Zentrum statt 15 min bisher. Dafür wohne ich hier auf dem „Dach“ von Oslo auf 480m Höhe über dem Fjord. Die Metro (T-Bane) fährt alle 15 min bis 0.30 Uhr. Danach habe ich ein Problem 🙂 (Taxi wird ziemlich teuer..)

Der Winter schlägt nun gleich zu Beginn richtig ordentlich zu. Nach ein bisschen Schnee bisher schneit es nun deutlich mehr und am Straßenrand sind wir schon bei etwa 1m zusammengeschobenem Schnee. Insgesamt dürften wir bis heute bei 60cm sein, bis morgen sollen 30cm dazu kommen.
Schneeräumen gehört hier zu den Tätigkeiten und wird wohl die nächste Zeit mich auf Trab halten 🙂
Die Häuser sind zw. 120 (meines und das kleinere Nachbarhaus) und fast 250 Jahre (das andere Haus mit dem Ehepaar und das der alten Dame), aber innen gut renoviert und isoliert. Die Häuser wurden einige 100 km nördlich von Oslo als ehemaliger Bauernhof abgebaut, ins Osloer Folkemuseum (Freilichtmuseum) verbracht und nachdem dort kein Platz mehr war kaufte sie ein reicher Reeder in den 20er Jahren (ungefähr) und baute sie hier oben wieder auf. Die 90 j Dame und ihr Mann kauften sie dann in den 50er Jahren. Der Sohn hat sich 100m weg eine Villa im ähnlichen Stil hingebaut.
Den Ofen mit schönen Verzierungen habe ich schon in Betrieb genommen. Wir (das Ehepaar und ich) dürfen das Holz nutzen, müssen es nur selber klein machen. 

Gleich in der ersten Nacht habe ich direkt im Hofbereich Rehe gesehen, die sich an den (norwegischer Winterbrauch) aufgehängten Haferbüscheln gütlich gehalten haben.
Vögel lieben meine Futterstelle vor dem Fenster.
Und heute – mit der T-Bane auf dem Weg in die Stadt – fuhr der Zug plötzlich langsamer und es kam eine Durchsage: „Wegen zwei Elchen vor uns auf den Gleisen müssen wir ein bisschen langsamer fahren“. Nachdem die beiden – vermutlich jüngeren Elche – etwa 200 m vor dem Zug hertrabten, begaben sie sich dann doch auf die Böschung um uns „vorbei“ zu lassen… Hier im Video seht ihr sie:
So, dass war mein erster Gruß von meiner neuen Wohnung am Voksenkollen (oberhalb Holmenkollen Skischanze).


letztes Bild: Blick aus dem Bad…