Im Januar und Februar hatten wir einige Schiffsbesuche in Oslo. An sich sind das in dieser Hinsicht eher ruhige Monate, denn die Kreuzfahrtschiffe kommen erst wieder im Sommer und Herbst.
Zuerst konnten konnten sich die Osloer in der 2. Januar-Woche das neueste Schiff der Hurtigruten Flotte ansehen. Die MS Trollfjord lag für fünf Tage am Kreuzfahrer Kai vor der Festung Akershus vor Anker und war kostenlos zu besichtigen.
Hurtigruten (norwegisch für die schnelle Route) ist die Bezeichnung für die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit 1893 die Orte der über 2700km langen norwegischen Westküste verbindet. Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe die Küstenlinie zwischen Bergen im Westen und Kirkenes im Nordosten in sechseinhalb Tagen ab. Im Sommer passieren sie zusätzlich noch den Trollfjord und den Geirangerfjord. Die Hurtigruten-Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion. (Quelle:Wikipedia)
Dank des Golfstroms ist die Westküste im Winter bis in die Beringsee Nordöstlich des Nordkaps eisfrei, was man von der Landmasse nicht gerade sagen kann. Heute gibt es die durchgehende E6 als Hauptverkehrsader, aber bis in die 70er war man besser mit der Hurtigruten-Linie unterwegs. Mit nur 7 Unfällen (+ 9 versenkte Schiffe während des 2. Weltkrieges) in 121 Jahren nahezu täglicher Fahrten mit ca. 80 verschiedenen Schiffen zählt die Linie zu den Sichersten der Welt. Während früher die Passagierbeförderung Nebensache war und die Postschiffe im Winter oft die einzige Verbindung der Küstenstädte mit der restlichen Welt waren, ist heute die Beförderung der Kreuzfahrt-Gäste die Haupteinnahmequelle.
Die Strecke gilt als eine der schönsten und abwechslungsreichsten der Welt und viele, die sie einmal gemacht haben wollen wiederkommen. Allerdings ist die Reise nicht gerade billig (was meine Brüder und mich dazu bewogen hat unseren Eltern zum Ruhestand ein „Hurtigruten“-Konto zu schenken, auf das nun zu den Geburtstagen und Weihnachten immer ein bisschen was eingezahlt wird um ihnen damit die Reise zu ermöglichen).

„Polarlicht“ (Laserlicht in Nebelschwaden projiziert) Ab und an kann man „Aurora borealis“ auch in Oslo sehen. Leider war es diesen Winter immer dann gerade bewölkt… 😦

Die norwegischen Trolle dürfen auf der MS Trollfjord natürlich nicht fehlen – Dieser hier hat sich netterweise für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung gestellt… 😉
Wenn ich die Reise einmal mache weiss ich auf jeden Fall wo ich mich mal mitten in der Nacht hin begeben werde: auf dem Ober Deck ist ein beheizter Whirlpool, von dem man die Sterne und – wer weiß – Polarlicht beobachten kann. 🙂 das muss ein tolles Erlebnis sein…
Und dann bekam ich die Möglichkeit mir einen deutschen Truppen-Verband anzusehen. Die Fregatte „Augsburg“, der Truppenversorger „Frankfurt“ und 3 weitere Schiffe der deutschen Bundesmarine waren auf einen Kurzbesuch in Oslo. Am Sonntag war Tag der offenen Tür auf der „Frankfurt“ und der deutsche Militärseelsorger führte eine Gruppe der deutschen evangelischen Gemeinde ausführlich durch das Schiff. Dadurch bekamen wir einige Ausführungen mehr als die restlichen Besucher.
Am Montag hatte ich dann eine Einladung über die Deutsch – Norwegische Gesellschaft bekommen am Empfang des deutschen Botschafters zusammen mit dem deutschen Kommandanten teilzunehmen, welcher auf der „Augsburg“ im Hubschrauber-Hangar stattfand. So viele Uniformträger sind mir noch nie auf einen Haufen begegnet. 🙂 Nach einer kurzen Begrüßung gab es leckeres Essen und Getränke und gute Unterhaltungen… Das war mal eine angenehme Abwechslung.