Oster-Survival Paket und neues von der Arbeit

Heute habe ich es endlich bekommen – mit 1 1/2 Wochen Verspätung habe ich bei der Post (seltsamerweise bei der weiter entfernten Poststelle – die Einteilung der Postbezirke ist mir ein kleines Rätsel) mein Oster-Survival-Paket von meinen Eltern abgeholt! VIELEN DANK nochmal!!! 🙂

Den Dank kann ich an die deutsche und norwegische Post allerdings nicht aussprechen. Mal abgesehen davon, dass meine Eltern für knappe 3 kg 30,- (dreißig) Euro gezahlt haben, kam es zerdellt und beschädigt an. Der Schoko und der gebackene Osterhase haben ganz schön leiden müssen.
Warum ein Survival-Paket zu Ostern??? Weil es hier KEINE Osterhasen gibt!!! Ich bin entsetzt und immer unruhiger in den Wochen und v.a. letzten Tagen vor Ostern durch die Geschäfte auf der Suche nach Schoko-Ostereiern (gibt’s – aber fast nur mit Marzipan (Igitt) gefüllt) und Schoko-Osterhasen und der EINZIGE Osterhase den ich fand war ein mickriger kleiner Kinderschokolade-Osterhase 😦

Sicher will ich mich hier einleben, aber meine 36 Jahre angesammelten Gebräuche und Traditionen gleich im ersten Jahr so zu enttäuschen – „Schnüff“ 😉

Nun, dann findet Ostern halt gleich noch mal statt.

Ich wäre übrigens für alle Tipps dankbar wie man Pakete von Deutschland nach Norwegen – und umgekehrt – GÜNSTIGER und SICHERER verschicken kann!!! Hat jemand Ideen???

Anderes Thema: Der Vertragsverlängerung über den 30.August hinaus steht nix mehr im Wege – meine Chefin hat mir schon gesagt ich soll meine Bewerbung aktualisieren und sie sagt mir dann bescheid wenn sie die Stelle ausschreibt. Das hört sich ganz gut an! :-).
Ausserdem darf ich seit gestern nun endlich alle Medikamente verteilen – sie hat mir im Gespräch gesagt, dass sie mit meinen Sprachfortschritten so zufrieden ist, dass die Einschränkungen beendet sind (hatten wir zusammen ausgemacht, damit es keine Fehlmedikationen wegen falsch-verstandenen Anweisungen gibt.
Und heute fand der erste Teil des „Klinisk Stige – Trinn 1“ statt. Ein Programm, dass sich über mehrere Jahre hinzieht und – ich würde es mal so beschreiben – eine Professionalisierung für Pflegepersonal darstellt. Mehrmals im Jahr finden dabei Fortbildungstage zu diversen Themen statt. Am Ende vermute ich bekommt man ein Zertifikat – allerdings ganz genau steige ich noch nicht durch. Das muss ich noch bei meiner deutschen Kollegin Birgit nachfragen, die Stationsleitung der Plastikchirurgischen Poliklinik ist und seit ca. 13 Jahren schon hier arbeitet.
Begonnen hat der Tag mit einer Einführung in die Physische und Digitale Bibliotheken-Welt. Als Sykepleier (Krankenpfleger) habe ich uneingeschränkten Zugang zur Unibibliothek in Oslo und zur digitalen Bibliothek. Ich kann damit in ganz Norwegen auf alle vorhandenen wissenschaftlichen Publikationen (Bücher, Doktorarbeiten, Studien, Zeitschriften, ………………………………………….. auf Norwegisch und Englisch) zugreifen. Zusätzlich gibt es ein „E-Learningsportal“: Dort sind diverse theoretische Kurse als interaktive Präsentation vorhanden. Ich habe zum Beispiel die Brandschutz-Vorschriften der Klinik darüber gelernt, d.h. in der ersten Hälfte liest man sich die Theoretischen Grundlagen durch und im zweiten Teil beantwortet man Fragen dazu. Die Antworten werden sofort automatisch ausgewertet und man erfährt gleich ob man „bestanden“ hat oder nicht. Bei letzterem hat man 2 Wochen Zeit, dass noch mal zu machen oder noch mal…… (Ich weiß allerdings nicht was passiert wenn man es in den 2 Wochen nicht schafft 🙂 – was allerdings SEHR unwahrscheinlich ist.)
Für meine lieben Ex-KollegInnen in Erlangen: Das ist so als würde die Theorie des gesamten Akademie-Fortbildungsprogrammes in solchen Kursen vorhanden sein. Und noch viel mehr!
Ich muss sagen, dass mich das sehr beeindruckt hat. Anders als bei manchen langweiligen Vorträgen, bemüht man sich selber und lernt so auch mehr. Und nachlesen kann man es immer wieder wenn man es gerade braucht. Und man kann sich auch von zuhause einloggen.

Im 2.Teil ging es heute um die hiesigen Hygiene-Richtlinien – was an sich nix neues für mich war, denn die sind international ziemlich gleich und standardisiert. Und der Nachmittag gehörte dem „Legemiddel-Handtering“, also dem Umgang mit Arzneimitteln am Rikshospital. Auch das war überwiegend nichts neues für mich. Ich muss mich nur an die teilweise anderen Namen gewöhnen. Der „Felleskatalogen“ entspricht unserer deutschen „Roten Liste“ und ist als Papierform (wie altmodisch 😉 ), auf dem PC und App (für das Smartphone) vorhanden. Mir gefällt v.a. letzteres, denn damit kann ich sowohl im Medizin-Raum als auch beim Patienten schnell nachschauen und über Präparatnamen, Wirkstoff, Dosierung, Nebenwirkung, Wechselwirkung, …. Auskunft geben und sogar anhand von Fotos der Präparate vergleichen ob es wirklich das richtige Medikament ist.
Was noch ein bisschen nervt – bis man sich daran gewöhnt hat – ist die Doppel-Signatur. Es müssen, bei Vorbereitung bzw. Verabreichung an die Patienten, nicht nur alle unseren deutschen Betäubungsmittelgesetz entsprechenden Medikamente (Narkotika) von 2 Pflegekräften unterschrieben werden sondern auch alle Antibiotika-Medikamente und auch Fragmin (Blutverdünnung) – Spritzen und einige andere „leichte“ Medikamente. Bei Narkotika und Antibiotika sehe ich es ja auf jeden Fall ein und finde es auch ein gutes Mittel um Fehlgaben zu vermeiden. Warum aber dann einige andere doch und einige andere nicht doppelt signiert werden müssen erschließt sich mir noch nicht so ganz. Aber gut – andere Länder, andere Sitten 🙂

Das schöne an diesen Weiterbildungen – die alle neuen (= letztes Jahr) Pflegekräfte mitmachen – ist: Sie werden komplett bezahlt und als Dienststunden verrechnet. Ebenso bekomme ich einen weiteren Sprachkurs bezahlt:
Es gibt einen Sprachkurs (30 Termine á 4×45 Min. immer Donnerstag ausser in den Ferien) in dem auch medizinische Terminologie behandelt wird. Der hat auch heute angefangen, wird auch komplett bezahlt und die 120 Stunden werden auch angerechnet! Da sitzen ca. 15 MitarbeiterInnen des OUS (Oslo Universitetssykehus) mit mir drin aus aller Herren Länder und lernen Norwegisch. Heute hat es schon mal ganz lustig angefangen. Wenn der Unterricht weiter so Spaß macht, bin ich bald richtig fit! 🙂

Ach und zusätzlich setze ich ja noch den Intensiv-Kurs von Januar für weitere acht Wochen fort. Allerdings nur noch einmal die Woche.

Das sind erstmal die neuesten Nyheter av min fra Oslo!

VIELE LIEBE GRÜßE IN DIE HEIMAT
Euer Christian

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