Sonnenbrille auf und ab ins Café, …. (geliehen von den Wise Guys)

…. bzw. erstmal auf ne Fährentour auf den Oslofjord und dann ins Café!

Gestern habe ich nach der Arbeit noch die inzwischen wärmenden Sonnenstrahlen ausgenutzt und eine Tour mit dem Båt (Fähre) über den Oslofjord nach Nesodden gemacht. Nach dem langen Winter (endlich mal ein RICHTIGER!) taten die ersten wärmenden Sonnenstrahlen doch ganz gut und es gibt auch ganz neue Ansichten. Auf dem Heimweg von der T-Bane Station habe ich das erste Mal den Asphalt vom Gehweg gesehen 😉 (bisher immer von Eis und Schnee verdeckt!) Was auch sehr auffällt: Wir sind nun (Ende Februar) schon bei Sonnenuntergang um 17:30 und wenn ich morgens zur Arbeit fahre ist auch schon deutliche Dämmerung zu sehen (Sonnenaufgang ca. 7:30) >> Es wird viel schneller länger hell als in Erlangen. Was natürlich auch kein Problem ist, wenn man bedenkt, dass Ende Dezember die Sonne nur von 9:15 – 15:00 zu sehen war und dann an Midsommer (Ende Juni) von ca. 3 Uhr bis ca. 23 Uhr am Himmel über Oslo zu sehen sein wird. 

Nun aber zurück zum Ausflug: Nesodden ist eine Halbinsel, die von Süden in den Oslofjord reinragt. Viele Pendler fahren von dort nach Oslo zur Arbeit und die Fähre fährt etwa von 5 Uhr bis 1 Uhr (Wochenende etwas kürzer und nur 1x pro Stunde) 2 – 3 x pro Stunde. Fahrtzeit: ca. 25 min. Und da gestern strahlender Sonnenschein und (Fast-) Vollmond zusammenkamen, habe ich einige Bilder geknipst, die ihr hier anschauen könnt: (Viel Spaß!) Stelle gerade fest, dass die Reihenfolge nicht ganz stimmt, egal, dann dürft ihr gerne rätseln…. 😉

Eisschollen im Hafen vor Akershus Festning

Eisschollen im Hafen vor Akershus Festning

Ich wurde gefragt nach einem Foto von mir: Bitteschön! (Bin nicht so Fotogen, daher halte ich mich da zurück)

Ich wurde gefragt nach einem Foto von mir: Bitteschön! (Bin nicht so Fotogen, daher halte ich mich da zurück)

Das Osloer MoMA (Astrup Fearnley Museet for moderne kunst)

Das Osloer MoMA (Astrup Fearnley Museet for moderne kunst)

Eisschollen ...

Eisschollen …

... noch mehr Eisschollen ....

… noch mehr Eisschollen ….

... Eisschollen vor Akershus Festning....

… Eisschollen vor Akershus Festning….

... ganz viele Eisschollen ... :-)

… ganz viele Eisschollen … 🙂

.... immer noch Eisschollen .. aber ....

…. immer noch Eisschollen .. aber ….

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... gleich, werden es weniger... Eisschollen.

… gleich, werden es weniger… Eisschollen.

... und der Holmenkollen ... (ich glaub nächstes WE ist Biathlon da oben - hmmmmm)

… und der Holmenkollen … (ich glaub nächstes WE ist Biathlon da oben – hmmmmm)

... kleine Fjord - Øya (Inselchen)...

… kleine Fjord – Øya (Inselchen)…

... und verschneite ...

… und verschneite …

Dafür kommen jetzt ....

Dafür kommen jetzt ….

... wunderschöne kleine ...

… wunderschöne kleine …

... und große (naja) Leuchttürmchen....

… und große (naja) Leuchttürmchen….

.....Sonnenuntergänge......

…..Sonnenuntergänge……

... Häuser in wunderschönem Schwedenrot...

… Häuser in wunderschönem Schwedenrot…

... die Museumsinsel Bygdøy ....

… die Museumsinsel Bygdøy ….

... da will ich wohnen...

… da will ich wohnen…

.... ne doch lieber da.

…. ne doch lieber da.

... und in Reinform ... Faszinierend!
… und in Reinform … Faszinierend!

... Vollmond beim Sonnenuntergang...

… Vollmond beim Sonnenuntergang…

Und dann viel mir der (fast-) Vollmond auf...

Und dann viel mir der (fast-) Vollmond auf…

Blick in die Ferne (Nesodden am Horizont)
Blick in die Ferne (Nesodden am Horizont)

Und zum Abschluss: Oslo bei Vollmond-Nacht... auf dem Heimweg von der T-Bane-Station Montebello

Und zum Abschluss: Oslo bei Vollmond-Nacht… auf dem Heimweg von der T-Bane-Station Montebello

Spaziergänge und Gospelkonzert

Hei,

... und in Richtung der Stationen und Polikliniken

… und in Richtung der Stationen und Polikliniken

Blick von einer "Brücke" in Richtung Eingangsbereich

Blick von einer „Brücke“ in Richtung Eingangsbereich

zuerst reiche ich noch 2 Fotos nach von dem Mittelgang im Rikshospital: Das ist der Blick in beide Richtungen:

Ihr seht schon, die Wege können ganz schön lang sein (zum Glück muss ich das nicht dauernd ablaufen und zur Not gäbe es noch die Roller 🙂  )

Neulich bin ich mal in der Nähe einer Wohnung spazieren gegangen, die ich mir im Internet angeschaut hatte. Wäre sehr schön und groß gewesen, aber: Sehr weiter weg zur Arbeit, Höhenunterschied zu T-Bane Station von fast 200 m. (Hinwärts ok, solange es nicht glatt ist, aber nach der Arbeit 😦 – Neee, danke) Dafür war das Schild direkt nebendran auf der Straße: Elche in Oslo (Stadtrand)

Warnschild vor "Großer Elchgefahr" Stadtrand von Oslo

Warnschild vor „Großer Elchgefahr“ Stadtrand von Oslo

Etter Solnedgang (nach dem Sonnenuntergang)

Etter Solnedgang (nach dem Sonnenuntergang)

Naja, hab es ja gelassen. Letzten Dienstag bin ich dann nach Drammen zum DIGC (=Drammen International Gospel Choir) gefahren. Drammen liegt ca. 50km südwestlich von Oslo und über Kontakte zur Evang. Jugend   in Deutschland (Bettina) habe ich schon im September von ihrem Cousin (Morten) kennengelernt, der auch Krankenpfleger ist. Und da ich im Gospelchor in Erlangen (Amazingers) gesungen habe, hat er mich im September schon zu einem „Intimkonsert“ (Mischung aus Konzert im kleinen Rahmen und Kaffeetrinken und Kuchenessen – für die Amazingers: etwas länger als unser Konzert in Heiligenstadt) eingeladen. Nun war wieder die Möglichkeit und damit habe ich einen schönen Abend mit Gospelliedern gehabt. Danke, DIGC! Hier sind einige Bilder davon.

Ein schöner Konzertabend ...

Ein schöner Konzertabend …

... mit dem Drammen International Gospel Choir ...

… mit dem Drammen International Gospel Choir …

... und mit tollen Gospelsongs.

… und mit tollen Gospelsongs.

Und zum Schluss noch Bilder die ich bei der Osloer Oper bei einem kurzen Café geknipst habe:

... aus dem vereisten Oslofjord.

… aus dem vereisten Oslofjord.

Der "Eisberg" ragt empor ...

Der „Eisberg“ ragt empor …

Winter im Oslofjord mit weißen Inselchen

Winter im Oslofjord mit weißen Inselchen

PS: Der nächste Artikel kommt noch heute oder morgen mit schönen Bildern von einer Tour mit der Fähre nach Nesodden…..

Urlaubsgeld und andere Eigenheiten der Norwegischen Arbeitswelt

Gut, dass ich gefragt habe: Gestern habe ich erfahren, dass man sein Urlaubsgeld sich erst verdienen muss. Es gibt zwar auch wie in Deutschland (ca.) 30 Tage bezahlten Urlaub, aber erst nach einem Jahr Arbeiten (bzw. Monatsanteilig berechnet) hat man Anspruch darauf! (Gilt übrigens für alle Arbeitnehmer.) Dass heißt, in diesem Jahr werde ich meine Heimatbesuche (vermutlich Mai eine knappe Woche um Himmelfahrt) und auf jeden Fall im September (2Wochen zur Hochzeitseinladung!)mit Vor- und Nacharbeiten aus der Arbeit herauskratzen sprich mit freien Tagen bewerkstelligen. Was bei der 35-Std.Woche hier allerdings nicht so das Problem ist 😉 .

Ich könnte mir zwar Urlaub nehmen, aber der wäre dann unbezahlt! Das sind so Dinge die man erst im Lauf der Zeit auf div. Fortbildungen und durch Gespräche erfährt.

 

Die schönen Erlebnisse dieser Woche: erstes Gehalt (allerdings noch mit 50% Steuerabzug, da die Steuerbehörde mir die Steuerkarte erst Donnerstag letzte Woche zugesandt hat – Die zuviel gezahlte Steuer bekomme ich teilweise im März wieder, teilweise mit der Lohnsteuererklärung nächstes Jahr). Seit heute bin ich auch endlich Polizeilich Registriert in Norwegen und habe meine dauerhafte Steuernummer beantragt (mit der ich einen Mobilfunkvertrag abschließen kann, und diverse weiter Verträge, ….) und ich arbeite nun schon – meist – alleinverantwortlich.

Kurz gefasst: Es geht voran! 🙂

Winteridylle, Steuerkarte und Bankkonto…

…habe ich endlich (auf die letzten beiden Dinge bezogen) alles. Hier übrigens ein Bild von meiner Wohnung (geht nach Nordwesten raus):

Wohnung mit Balkon

Wohnung mit Balkon

Nachdem ich persönlich zur Bank bin war es plötzlich doch kein Problem mehr ein Bankkonto zu eröffnen (- nur Online geht es nicht ohne die permanente Personnummer – die ich erst in 2-3 Wochen oder so – kriege – bisher hab ich nur die vorläufige Personnummer). Und heute – ach ne gestern – kam ENDLICH die Steuerkarte. „det ordner/regler seg“ (das wird schon – wie die Norweger sagen…)

Letzte Woche war ich abends bei den „Jungen Erwachsenen“ der deutsch-norwegischen Gesellschaft zum „Språkkafe“ eingeladen – im Cafe „Liebling“ (von einer Nähe Passau kommenden Auswanderin betrieben) und was finde ich dort als leckeres Getränk: St. Georgen Kellerbräu aus der Nähe von Erlangen (allerdings zu dem Preis hätte ich in D. fast einen ganzen Kasten bekommen):

im Cafe Liebling in Oslo

im Cafe Liebling in Oslo

Und dann habe ich am freien Dienstag noch das tolle Winterwetter (15 cm Neuschnee seit Montag) ausgenutzt und bin mit der T-Bane (Metro) hoch zum Frognerseteren (oberhalb vom Holmenkollen) gefahren und habe dort ein Wanderung durch den tief verschneiten Wald gemacht. Hier sind die Bilder zum Träumen dazu: (ich will spätestens im Herbst einen Langlauf-Kurs machen) Langlauf heißt hier übrigens „langrenski“…

So, treibt man hier Sport im Winter - auf beheizten Plätzen...

So, treibt man hier Sport im Winter – auf beheizten Plätzen…

Blick auf das - Dick - zugefrorene Bogstadvannet

Blick auf das – Dick – zugefrorene Bogstadvannet

T-Bane zum Frognerseteren - Haltestellen Voksenkollen

T-Bane zum Frognerseteren – Haltestellen Voksenkollen

Winterwonderwald

Winterwonderwald

Schnee-Kunstwerke am Frognerseteren

Schnee-Kunstwerke am Frognerseteren

Blick über den Winterwald auf die Vororte von Oslo

Blick über den Winterwald auf die Vororte von Oslo

Blick auf den zugefrorenen Oslofjord und die Fjordinseln

Blick auf den zugefrorenen Oslofjord und die Fjordinseln

Blick auf die freigehaltene Fahrrinne im Oslofjord

Blick auf die freigehaltene Fahrrinne im Oslofjord

Schnee-Kunstwerke  vor dem Oslofjord

Schnee-Kunstwerke vor dem Oslofjord

Langlauf (Langren) Loipe perfekt gespurt

Langlauf (Langren) Loipe perfekt gespurt

Schneebäume vor dem bisschen blauen Himmel

Schneebäume vor dem bisschen blauen Himmel

Die Loipen sind teilweise besser ausgeschildert als im Sommer die Wanderwege...

Die Loipen sind teilweise besser ausgeschildert als im Sommer die Wanderwege…

Winterwonderland...

Winterwonderland…

... noch mehr tief verschneiter Wald...

… noch mehr tief verschneiter Wald…

Die verschiedenen Schneeschichten sind gut zu erkennen. Das sind ca. 60 cm!

Die verschiedenen Schneeschichten sind gut zu erkennen. Das sind ca. 60 cm!

Die Holmenkollen-Kirche im abendlichen Winterkleid mit Fjord im Hintergrund...

Die Holmenkollen-Kirche im abendlichen Winterkleid mit Fjord im Hintergrund…

Winterwonderland Oslo bei Nacht

Winterwonderland Oslo bei Nacht – das ist mein Heimweg von der T-Banehaltestelle Montebello…

T-Bane Haltestelle Montebello mit Eis-Kunstwerken

T-Bane Haltestelle Montebello mit Eis-Kunstwerken

Meine neue Arbeitsstelle – ein Erfahrungsbericht

re. unten ist die Mitarbeiterkantine

re. unten ist die Mitarbeiterkantine

Ich arbeite seit dem 3. Januar 2013 in Norwegens Hauptstadt Oslo als Krankenpfleger. Hier will ich nun ein bisschen über mein neues Arbeitsleben berichten.

Unterhalb des Turmes ist der Haupteingang.

Unterhalb des Turmes ist der Haupteingang.

Mein Arbeitgeber ist der „Oslo universitetssykehus HF (Helseforetaket)“ (sykehus=Krankenhaus; helse = Gesundheit, foretak = Unternehmen/Firma). Ich arbeite in der Klinikk for kirurgi og nevrofag, Ortopedisk avdeling, Seksjon for sengeposter Ortopedi, Ortopedisk voksenpost i Rikshospitalet. So, und nun nochmal langsam auf Deutsch: Klinik für Chirurgie und Neurofach, Orthopädische Abteilung, Sektion für Bettenstationen Orthopädie, Orthopädische Erwachsenenstation im Reichshospital. (das war wortwörtlich und hier die Kurzfassung: Orthopädische Bettenstation in der Chirurgie)

In Norwegen ist das Gesundheitswesen (helsevesen) staatlich organisiert und jeder ist in der staatlichen Krankenkasse, „Trygdeetaten“, (eine einzige = traumhaft) versichert. Eingeteilt ist das helsevesen in mehrere Bereiche und ich gehöre zum Bereich „Sør-Øst“ (Süd-Ost).

Wer in Norwegen krank wird, bekommt garantiert Behandlung. Allerdings funktioniert das System etwas anders als in Deutschland. Jeder Patient kann zu einem „Fastlege“ (sinngemäß „festgelegter Arzt“ und entspricht in etwa unserem Hausarzt) gehen und wird dort behandelt. Man zahlt einen Eigenanteil von ca. 200 – 250 € im Jahr und alles was darüber hinausgeht zahlt die Versicherung. Den „Fastlege“ kann bei Nichtgefallen 2x im Jahr wechseln. Der Fastlege ist der erste Ansprechpartner im Krankheitsfall und kann einen Patienten zum Facharzt überweisen. (Sonst muss man die Facharztbehandlung selbst zahlen.)

Die Krankenhäuser sind zum größten Teil staatlich und die Krankenhausbehandlungen sind kostenlos. Allerdings gibt es ein Wartelistensystem: Notfälle werden sofort behandelt, aber alle anderen Erkrankungen werden in eine Dringlichkeit eingestuft. Das kann bedeuten das man mit einer leichten, nicht gefährlichen Erkrankung auch schon mal ein halbes Jahr warten muss. Dafür kann man sich aber das Krankenhaus selbst aussuchen, bzw. den Spezialisten.

Es gibt auch ein Krankengeld was teilweise vom Arbeitgeber und nach 14 Tagen von der Versicherung gezahlt wird. Staatliche/Öffentliche Arbeitgeber zahlen sogar die Differenz zum normalen Gehalt weiter, so dass man keinen finanziellen Verlust hat.

Zahnarztbesuche muss man selbst zahlen was nicht gerade billig ist. Ebenso sind Brillen selbst zu zahlen.

Auf meiner Station gibt es 18 Betten für Patienten, davon sind 4 sogenannte „Intermediær“-Betten in einem Raum, dh. ausgestattet mit Überwachungsmonitor für Vitalwerte (Blutdruck, Puls, Sauerstoffgehalt im Blut, Temperatur). Zu uns kommen die „schwereren“ Fälle aus ganz Norwegen im Bereich, dh. Das Rikshospital ist auf komplizierte Op’s spezialisiert und wenn ein kleines Krankenhaus nicht weiter behandeln kann, kommen die Patienten nach Oslo (mit Auto, Taxi, Krankenwagen, Hubschrauber und Ambulanzflugzeug – Norwegen ist ca. 2500km lang):

  • Generell (=Allgemein Orthopädisch): infizierte Hüft- und Knieprothesen (also in einem anderen Krankenhaus eingesetzt und als Komplikation hat sich dann die Wunde und dadurch die Prothese mit einem Keim infiziert >> Folge: die
    Aktueller Blick aus dem Stationszimmer

    Aktueller Blick aus dem Stationszimmer

    Prothese muss in einer neuen OP durch eine andere ausgetauscht werden und die Patienten bekommen spezielle Antibiotika) und sonstige komplizierte Bein-Op’s.

  • Rygg (=Rückenchirurgie): Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen bzw. -deformitäten aller Arten, (Skoliosen, Kyffosen, Wirbelbrüche, Wirbelsäulenversteifungen, Halo-Streck-Fixateur, …)
  • Hand: Verletzungen aller Arten an den Händen (abgeschnittene Finger, Feuerwerksverletzungen, komplizierte Handknochenbrüche, Karpaltunnelsyndrom, …)

Die Station ist in die Blå(Blau)- und Rød(Rot)-Gruppe aufgeteilt. Rot hat die GenerellPasjenter, (was das wohl heißt 😉 ) Blau die Hand-Pat. und die Rygg-Pat. werden aufgeteilt.

Der Dienst beginnt mit einer kurzen Übergabe der Gruppenleiter an die nächste Schicht, dann werden die Patienten in der Gruppe aufgeteilt und man liest sich noch selbstständig im PC durch die Berichte. Dabei und in der restlichen Schicht 🙂 wird Kaffee getrunken. Anschließend geht man durch die Zimmer und sagt kurz „Hallo“ und erkundigt sich wie es den Patienten geht. Frokost (=Frühstück) gibt’s um 8:15 h, Lunsj (=kleiner Mittagsimbiss) um ca. 12:15 h, Middag (=warme Mahlzeit) um 16:30/17:00 h und Kveldsmat (=kleines Abendessen) ca. 20:00 h. Zu verschiedenen Zeiten werden Medikamente und Infusionen (Antibiotika,…) verteilt (je nachdem ob sie der Patient 1, 2, 3 oder 4 x am Tag bekommt) und nach Bedarf auch Smertestiller und Sovemedikamenter (= Schmerzmittel und Schlafmittel).

Bettenmachen und Patienten beim Waschen helfen und Verbandswechsel findet am Vormittag statt und natürlich nach Bedarf. Gegen 8:45/9:00 h ist Visite mit den Ärzten. Dabei sind aber nur die Gruppenleiter und diese geben dann die Neuigkeiten (Änderungen bei Medikamenten, Blutproben, neue Untersuchungen, …) an die restliche Gruppe weiter.

Entlassungspatienten werden im Lauf des Vormittags fertig und gehen meistens gegen Mittag oder Nachmittag. Wer kann fährt/fliegt selbstständig heim oder lässt sich abholen. Für die aus dem weiteren Umkreis von Oslo (200-300km)

mit dem werden die Pat. heimgefahren, wenn sie fit genug sind.

mit dem werden die Pat. heimgefahren, wenn sie fit genug sind.

kommenden Patienten gibt es den „Helse-Ekspressen“(=Gesundheits-Express), ein Bus, der die Patienten an den großen Osloer Kliniken (ca. 5 an der Zahl) einsammelt und nach Hause bzw. fast nach Hause fährt. Und wer nicht selbstständig heimfahren kann wird mit Krankenwagen oder Flugzeug nach Hause oder Heimatnah verlegt.
Patienten die zu geplanten Op’s kommen können am Tag vorher anreisen (zu Untersuchungen, ect.) und im Patientenhotel übernachten, welches direkt nebenan liegt.

Geplante Op’s finden vormittags bis mittags statt. Die Patienten bleiben nach der Operation ein paar Stunden im Aufwachraum (=“Postoperativ“) und werden vom Spätdienst abgeholt (oder gehen auf Intensivstation für einige Tage) wenn sie fit genug sind.

Später in der Schicht fängt man an mit Berichte schreiben, kümmert sich weiter um seine 2-5 Patienten 😉 und erledigt anfallende Aufgaben.

Die Pausen macht man wenn man Zeit hat, meist 2 x pro Schicht.

Was für mich neu war:

  • Man stempelt hier nicht! Man kommt pünktlich oder überpünktlich, aber man geht wenn man mit der Übergabe fertig ist (meist etwas eher als die offizielle Zeit)
  • Natürlich das ganze Fachgebiet (ich war ja bisher in der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung =Øre-Nese-Hals-Avdeling)
  • das man viel Zeit hat, mit Patienten zu reden und ihnen was gutes zu tun.
  • Desinfektion: Es gibt natürlich die Händedesinfektion und auch Flächen oder Gegenstände werden desinfiziert, aber z.B. Wunden und Nähte werden meist nur mit Natriumchlorid (medizin. Salzwasserlösung) gereinigt und steril verbunden und die Patienten haben trotzdem seltener infizierte Wunden. Es werden auch mehr Einmal-Artikel verwendet.
  • Die Pflegekräfte dürfen hier mehr machen und entscheiden (Periphere Venenkanülen legen, Schmerzmittel geben, …)
  • Die Hierarchie (Pflegekräfte, Ärzte, Ober-, Chefärzte,..) ist nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Man sieht sich mehr als Team und arbeitet gut zusammen.
  • Der größte Vorteil des Norwegischen Arbeitslebens bzw. Gesundheitswesens: Man stresst sich in Norwegen nicht so rein (etwas salopp ausgedrückt) 🙂 . Es ist schon meistens was zu tun, aber man kommt aus der Schicht und ist in der Lage sofort etwas zu unternehmen; man braucht nicht ein bis zwei Stunden um wieder in geordneten Bahnen zu denken. So war es leider sehr häufig (mit zunehmender Tendenz) in Deutschland.

Seit dieser Woche kümmere ich mich auch schon alleine um Patienten und es klappt ganz gut. Ich habe zwar immer noch einige Verständnisprobleme, aber es wird jeden Tag besser. Sprechen kann ich schon ganz gut auf Norwegisch, aber wenn Patienten, KollegInnen oder Angehörige schnell und im Dialekt reden, dann muss ich meist nochmal nachfragen.

Das reicht nun für’s Erste. Anbei noch ein paar Fotos am und um meinen Arbeitsplatz (auf dem Luftbild ist mein Trakt zu sehen, und zwar im rechten Teil, der 2. Trakt von rechts hinten = der erste mit hellerem Dach – und dort in der 2.Etage; Genau gesagt links von dem Baum, die beiden Fenster zwei Stockwerke unterm Dach, die gerade noch sichtbar sind – das ist unser Stationszimmer; im Vordergrund ist der Ring 3 – an dem ich 3 km linkerhand entfernt wohne – zu sehen mit einer – nicht mehr vorhandenen Mautstation):

1: Stationszimmer2: Glasgang3: Ring 3 (alte Maut)4: Hubschrauberlandeplatz5: Vorplatz mit Haupteingang

1: Stationszimmer
2: Glasgang
3: Ring 3 (alte Maut)
4: Hubschrauberlandeplatz
5: Vorplatz mit Haupteingang

Schneefall Anfang Februar

Schneefall Anfang Februar

von einer der "Brücken" aus gesehen

von einer der „Brücken“ aus gesehen

der Glasgang zieht sich 280m durch das Gebäude und auf der li. Seite sind die Funktionsbereiche (OP, Polikliniken, Bettenzentrale, ...) und re. die Bettenstationen.

der Glasgang zieht sich 280m durch das Gebäude und auf der li. Seite sind die Funktionsbereiche (OP, Polikliniken, Bettenzentrale, …) und re. die Bettenstationen.

Schøn verschneiter Wald

Schøn verschneiter Wald