Ich kenne Simon schon von dem (kürzeren) Vortrag, den er hier in Oslo in der deutsch-norwegischen Gesellschaft und evangelischen Gemeinde vor ein paar Jahren gehalten hat. Da auch er zur Zeit unter der Corona Pandemie leidet ist das eine Möglichkeit für ihn und den Veranstalter etwas Geld zu verdienen und für uns die Möglichkeit wunderschöne Bilder zu genießen.
Die Wiederholung des Livestreams wird noch bis morgen, 14.11.2020, 23.30 verfügbar. An sich gratis ist es natürlich wünschenswert das ganze zu unterstützen: rechts auf der Homepage neben/unter dem Link ist ein Kasten, wo man seine Unterstützung spenden kann (mit paypal, Überweisung möglich)
Der Vortrag ist 2 1/2 std lang und besteht aus Begrüßung am Anfang (ca. 10 min), Bericht über die Reise mit Bildern und Filmclips (circa 40 min), Gespräch und Fragerunde mit dem Moderator über die Reise (circa 15 min) und nochmal Bericht mit Bildern und Videos (circa 45 min) und nochmal Gespräch und Fragerunde. (Circa 35 min)
Prädikat Sehr Empfehlenswert! für alle Norwegen- und Multimediavortrag-Fans.
Nun hat es mich doch getroffen: während ich (endlich nach 9 Monaten) meine Eltern besuchen konnte mit dem Auto ist Deutschland in Norwegens strengen Augen wieder „Rot“ geworden. Und ich musste (noch 8 Tage) mit der Einreise am Dienstag in Quarantäne. Einreise Quarantäne in NO bedeutet: möglichst zu Hause bleiben, notwendige Einkäufe kann man erledigen (es wird empfohlen Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen * ), und spazieren/wandern/radeln mit Abstand ist möglich.
* Norwegen hat noch keine feste Mund-Nasen-Schutz Pflicht in ÖPNV und Geschäften wie es fast überall in Deutschland der Fall ist. Es sind bis jetzt nur „Empfehlungen“ (die allerdings besser als in D befolgt werden) für den ÖPNV.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass für mich evtl. die Ausnahmeregel gilt nach welcher Gesundheitspersonal für den reibungslosen Ablauf auf Station von der Leitung freigestellt werden kann von Quarantäne. Neben meinen Antikörpern auf SARS-COV-2 im Blut (festgestellt bei einer Mitarbeiter Studie, dazu gleich mehr), bin ich mit eigenem Auto gefahren, habe immer brav MNS getragen und war nur bei den Eltern und wenigen Freunden. Aber „dringend notwendig“ bin ich dann wohl doch nicht 🙄 😜 und meine Chefin schrieb mir letzte Woche, dass ich in Quarantäne muss. Da ich noch bei „Gelb“ gefahren bin, konnte ich mich glücklicherweise krank schreiben lassen.
Positiv auf Antikörper: Direkt vor Beginn der norwegischen Sommerferien und meinen 3 Wochen „Haupt“Urlaub bekam ich nachmittags einen Anruf vom Professor der die Studie für Mitarbeiter der Uniklinik Oslo leitet, ob ich denn mal im Winter krank gewesen sei. Mir ist nach langem Überlegen nur ein bisschen Halsschmerzen und stärkerer Husten Ende Januar eingefallen, sonst war ich seit mind. September 2019 nicht krank. Er eröffnete mir dann, dass ich positiv auf Antikörper auf SARS-COV-2 (den Corona Virus Typ der für die ganze Misere verantwortlich ist) getestet wurde, und zwar in beiden Blutproben von Anfang April und Mitte Mai (die Mund-Nasen Abstriche auf eine aktive Covid19 Erkrankung waren jeweils negativ). Das Antikörper Level sei bei 3 von 5 – was wohl ganz gut sei. Jetzt im September soll ich nochmal getestet werden um zu sehen, wie sich das Antikörper Level verändert.
Da dieser Test aber nicht mit der rt-pcr Methode möglich war hilft mir das nichts in Bezug auf Ausnahme in der Quarantäne Regelung. Bei der rt-pcr Methode kann während einer aktiven COVID19 Infektion der Virus und die Antikörper direkt im Blut nachgewiesen werden – damit dürfte ich sogar in „Rote“ Länder reisen und müsste nicht in Quarantäne bei der Rückkehr: Sprich damit gilt man (nach aktueller norwegischer Wissenschaftsannahme) als immun gegen eine erneute Erkrankung. Mein Nachweis gibt zwar auch eine höhere Sicherheit und nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist es unwahrscheinlich erneut an dem SARS-COV-2 Virus bzw. COVID19 zu erkranken, aber halt nicht so deutlich wie bei der o.g. Methode. Ja, es gibt Berichte in den Medien über „erneute“ Infektionen mit dem SARS-COV-2 und COVID19. Die sind aber sehr mit Vorsicht zu genießen, wenn nicht anerkannte Medizinische Publikationen dahinter stehen. A) ist die Fehlerquote bei Tests in div. Ländern erhöht. B) konnte bis jetzt bei keinem dieser (wenigen) Fälle beide Male die DNA des Virus genau verglichen werden und somit besteht die Möglichkeit, dass der Patient sich beim 2. Mal mit einer minimal Mutierten Variante angesteckt hat. Oder dass die erste Erkrankung doch noch nicht vollständig ausgeheilt war. C) Es gibt zuviele Fake News zum Thema. Haltet euch bitte an anerkannte Quellen wie das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) oder das Folkehelse Institut in NO (www.fhi.no) und die Regierungsanordnungen und Empfehlungen zu dem Thema oder anerkannte medizinische Fachpublikationen. (die sind übrigens SELTEN auf den ersten Treffern von Dr. Google zu finden!)
Für mich fing die Quarantäne schon am CheckIn vor der Fähre in Hirtshals (Nord-Dänemark) an: „Where are you come from? Where do you live?“ war die Frage von der Dame am Schalter. Eigentlich wollte sie noch einen Wohnsitz Nachweis, den konnte ich aber auf die Schnelle nicht liefern und sie hat sich dann mit dem Ansatte (Angestellten) Nachweis vom Oslo Universitetssykehus zufrieden gegeben. Wer also mit Wohnmobil kommt oder keinen Nachweis vom Ferienhausvermieter hat, dass er/sie 10 Tage Quarantäne an einem Ort ableisten kann könnte Probleme bei der Einreise bekommen und abgewiesen werden. Das ist auch öfters passiert bis Norwegen am 15. Juli das erste Mal die Grenzen wieder aufgemacht hat. Ich „soll mich schnellstmöglich“ an der Rezeption melden hat sie mir noch mit auf den Weg gegeben… Dort wurde dann mir und circa 20 anderen einer der großen Konferenzräume zugewiesen, die wir bitte nicht verlassen sollten und die ganze Zeit MNS tragen. Immerhin kurz zur Cafeteria und auf WC durften wir gehen und es gab kostenlose Getränke. Aber nicht in den Duty Free oder aufs Außendeck, wo ich eigentlich mich aufhalten wollte. In Larvik konnte man sich dann nach Voranmeldung testen lassen (Was allerdings die Quarantäne NICHT aufhebt.)😬
Naja, mal sehen wie es jetzt weitergeht. Norwegen hat es ja bisher recht gut verkraftet: 845000 getestete Personen, 11800 positiv getestet (davon etwa 7500 bis Ende Mai, der große Rest seit Ende Juli), 265 Tote (davon nur 10 seit Mitte Mai), aktuell nur 11 im Krankenhaus. (Bevölkerung: 5,36 Mio) Insgesamt halten sich die Menschen besser an Abstand, Regeln, Vorgaben der Regierung als z.B. in Deutschland. Corona-Demos wie in Berlin, Stuttgart und anderen Städten gibt es hier kaum! Im August musste die Polizei etwas häufiger mal zu illegalen Partys ohne Mindestabstand ausrücken (da gingen auch die Zahlen wieder hoch) Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind auch in Norwegen angestiegen im Lockdown. Hoffentlich kommt bald ein (unter europäischen Richtlinien getesteter) Impfstoff, damit es wieder einen normalen Alltag geben kann.
Nach soviel trockenem Lesestoff nun noch ein paar schöne Bilder aus D und DK (Dänemark) von meinen Ferien daheim.
So jetzt aber, liebe Leserinnen und Leser. Bin wieder zu Hause mit gescheitem Internet. Und habe der Einfachheit halber einen Artikel für die restlichen 3 Tage erstellt.
Mittwoch war Preikestolen angesagt, denn bis Dienstag war für den Preikestolen (Achtung es gibt circa 15 verschiedene Berge die diesen Namen haben. Wer also die Wettervorhersage aufruft und „Preikestolen“ eingibt, sollte darauf achen, dass dabei steht: „Sokndal, Rogaland, Norge, Stavanger, Lysefjord“ Die anderen sind über ganz Norwegen verteilt.) Nun auf was ich hinaus wollte: Auf was man sich in NO nicht verlassen kann ist: die Wettervorhersage… – die letzten 5 Tage sollte laut beiden bekannten Wetterdienste (yr.no und storm.no) das Wetter für Mittwoch trocken und tw. schön werden. Naja… es hat erstmal bis ich oben war immer wieder Nieselregen gegeben. Und vorher sogar noch STAU! Es gibt 2 Parkplätze als Ausgangspunkt für die Wanderung und Mittags waren beide erstmal belegt. Es wurden immer nur einzeln Autos weitergelassen, so dass ich fast eine Stunde immer nur ein paar Meter vorankam. Da denkt man: „Wegen Corona sind (noch) keine Touristen im Land – die Norweger waren vermutlich schon alle dort oben…“ – Pustekuchen, die kamen alle auf die gleiche Idee 🤪
Erster Blick aufs Panorama
Dann kam der berühmte Ausblick näher…
Das ist der berühmte Berg (obere Fläche).
Es gibt KEINE Absicherung! (Und dafür erstaunlich wenig Unfälle oder Selbstmorde). Die hier machen noch die harmlose Variante der Selfies.
Keine Angst…
… ich hab bei meinen Selfies immer sorgfältig aufgepasst…
… wo ich hintrete und stehe (und liege)
Geschafft! Ich war auf dem Preikestolen. Aber jetzt reicht’s mit den Selfies.
Gibt auch Menschen die dort in der Nähe übernachten um Abends die letzten oder morgens die ersten zu sein.
Blick über die Kante nach UNTEN.
ebenfalls nach unten.
Senkrechtes Panorama: von der steilen Felswand unter mir bis weit in die ggü. liegende Landschaft.
Farbenfrohe verschiedene Flechten …
… wachsen hier trotz …
… der vielen Menschen auf dem Plateau…
… die wie ich drauf los knipsen… 😊
So hab ich auch über die Kante geschaut.
Noch ein Panorama
Die normale Wegzeit für den einfachen Weg von der Preikestolen Hytta (Hütte – die Basisstation) sind 1,5–2 Stunden für die ca. 4 km mit einem Höhenunterschied von 330 Metern. Ich habe 2:30 gebraucht. Der Preikestolen (Prediktstuhl/kanzel) erhebt sich 604 m über dem Lysefjord und das Plateau selbst ist circa 25 x 25 m groß. Pro Jahr kommen circa 300000 Besucher her gewandert. Am Ende des Lysefjords (hinten links) liegt der Ort Lysebotn.Ein Fährboot verbindet 3-4 verschiedene Stellen im Lysefjord mit dem Rest der Welt. (Wer das mit einem Auto nutzen will sollte sich vorher anmelden. Sonst kann es in der Hauptsaison passieren, dass kein Platz für ein Auto auf der Fähre frei ist.) Wer die Wander Tour zum Preikestolen machen möchte sollte festes Schuhwerk anziehen und ein Minimum an Kondition mitbringen. Es ist ein anstrengender Weg hin- und zurück. Ich bin an meine Grenzen gekommen, aber die Landschaft und Aussicht war Motivation genug. Tom Cruise hing in seinem letzten Mission Impossible Film schon an diesem Berg und hat mit seinem Gegner gekämpft. Allerdings spielt die Szene im Film im Kashmir/Himalaya. (Haben keine Ahnung diese Filmemacher…. 😂😂😂) Die Felsformation entstand durch Frostsprengung vor zirka 10.000 Jahren, als die Kanten des Gletschers bis oberhalb des Felsens reichten. Das Wasser gefror in den Felsspalten und sprengte große, kantige Blöcke ab, die der Gletscher dann mit sich führte. Dies ist die Ursache für die kantige Form des Plateaus. Entlang des Plateaus zieht sich auch heute ein tiefer Riss. Die Geologen der Region bestätigen jedoch die Sicherheit des Plateaus. (Quelle: Wikipedia)
Äthiopisches Bier …
… und Essen. Scharf und sehr lecker!
Nach der Stärkung habe ich dann nochmal Stavanger Altstadt angeschaut.
Wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen (Wobei das eher nach Jagd aussieht)
Der Nachtwächter passt auf.
Ölbohrkopf vor dem norwegischen Ölmuseum in Stavanger.
Aussichtsturm (früher Wach- und Brand-Turm
Brygge in Stavanger…
… ein klein wenig wie in Bergen.
Stavanger Domkirke
Am nächsten Morgen …
… war ich nochmal in der schönen, …
… bunten Altstadt zum frühstücken.
Norwegische Drehleiter der Feuerwehr.
Feuerwehrschiff
Ölbohrschiff?
Nach einem leckeren äthiopischen Abendessen bin ich nochmal durch die Altstadt und Hafen um einen besseren Eindruck von Stavanger zu bekommen.
Bauernhof aus dem 19.Jh
Immer wieder traumhafte Blicke aufs Meer
Brusand Hafen …
… und Brusand Leuchtturm.
Binnenseen, Berge …
… und Meer, …
… viel Meer…
… bei schönstem Sonnenschein.
Wir haben Garagen fürs Auto…
… die Norweger für die Boote.
Digitalis (Fingerhut) …
… in verschiedenen Farben. Und in Massen!
Im Jøssing Fjord spielte sich …
… der „Altmark Zwischenfall“ ab.
Neubau der Küstenautobahn.
Risør am Abend, typische Sørland-Hafenstadt (Städtchen)
Beim Hotel war noch ein idyllischer Waldsee aus dem leichter Nebel aufstieg.
Ich in den Abendnachrichten.
Nach dem Frühstück in Stavanger ging es weiter die Küste nach Süden immer am Atlantik, der hier in die Nordsee übergeht entlang. Hier hatte ich Wetterglück und tollstes Sommerwetter. Abwechslung zw. bergigen Landschaften, Meer und Feldern haben es zu einer schönen Reise werden lassen. Im Jøssingfjord spielte sich 1940 der sogenannte „Altmark“ Zwischenfall ab. Die Engländer haben einen deutschen Handelsstörer (Handelsschiff welche zum Kapern genutzt wurden und als Versorger von Kriegsschiffen – hier der „Admiral Graf Spee“) aufgebracht und Alliierte Kriegsgefangene befreit. Der Vorfall wurde von Hitler als Vorwand benutzt Norwegen zu okkupieren, …“da sonst die Briten die Neutralität weiter verletzen würden“… Abends hat mir ein Bekannter dann noch ein Bild geschickt aus den Abendnachrichten: Ich bekomme den Tisch gereinigt vor dem Frühstück in Stavanger. (Ich bin circa 1 sek. zu sehen 😃😁 ) Ein TV Team hat den Norweger am Nebentisch zu Corona Maßnahmen interviewt und kurz zu mir geschwenkt als die Kellnerin meinen Tisch (demonstrativ) desinfiziert hat als ich mich gesetzt habe. Der Beitrag lief wohl in den Abendnachrichten im norwegischen Staatssender NRK.
Am nächsten Tag habe ich einen Abstecher nach Kragerø gemacht, …
… einer weiteren idyllischen Hafenstadt am Skagerrak.
Dort gibt es Norwegens „einzige Butik NUR mit Playmobil Spielzeug (und extrem leckerem Eis!)
Jede/r war auf dem Weg zum Boot um rauszufahren.
Bei einem Antikladen: Dose von Lebkuchen Schmidt aus Nürnberg
Und man könnte sich …
… hier ganz viele schöne …
… Dinge kaufen…
Z.B. nen Elch …
… oder einen Sextanten.
Nur für dich, Mama: Pizzeria Adele!
Und frischen Fisch und Krabben hab ich mir auch noch für das Abendessen geholt.
Am Freitag morgen habe ich dann einen Abstecher ins schöne Küstenstädtchen Kragerø gemacht bevor ich dann wieder nach Oslo gefahren bin. Das Wetter verschlechterte sich im Lauf des Tages. Fazit: sehr schöner Urlaub (trotz viel Fahrerei: 1200km) Südnorwegen lohnt sich!
A) bin ich jetzt zu kaputt um B) die Probleme warum WordPress mir nicht weiter Bilder hochlädt zu lösen. Vielleicht liegt’s auch am WLAN im Hotel. Ich Versuchs morgen Abend nochmal.
Und weiter gehts nach Westen. Nach einer angenehmen Nacht in Abgeschiedenheit (nicht völlige Ruhe, denn die Glocken der Schafe und Kühe bimmeln immer… 😀 … ging es heute von Rauland über das Haukeli Fjell (Fjell = Gebirge) ins Fjordland und bis Stavanger.
Lupinen …
… in verschiedenen Farben.
Typischer Telemark Bauernhof
Alte Hütten aus vergangenen Zeiten
Aufgehende Distelknospe
Blumenwiesen noch …
… und nöcher
Ausläufer vom Hardanger Gletscher?
Wasserfall
Durch die fantastische norwegische abwechslungsreiche Natur ging es immer Höher Richtung Fjell Übergang. Von Frühlingssonne und Blumenwiesen über Nieselregen, zurück zur Sommersonnenwende, von 10º in Rauland runter auf 2,5º auf der Passstraße wieder rauf auf 18 º in Stavanger war heute alles mit dabei.
Es hat in den letzten Tagen auch nochmal Neuschnee auf die alten Reste vom Winter geschneit.
Telemarkshaus Renovierung
Kaum noch Baumbewuchs, nur noch Sträucher neben der Straße
Hergerichtetes Lagerhaus
Tourengeher mit Langlaufski.
Da war wohl mal zu viel Schnee auf dem Dach.
Nur noch kleine Büsche
Warten, dass es weitergeht.
Ein „bisschen“ Schnee neben der Straße
Und dann ging es vom Winter in den Sommer zurück.
Während die Wolken dichter wurden nahm auch die Vegetation weiter ab. Da der Tunnel gesperrt war wegen Renovierungsarbeiten wurden die Auto in „Kolonne-kjøring“ (in Kolonne fahren) über die alte Passstraße (höchster Punkt heute mit 1146m) geleitet. Also 15 min warten, dann circa 5 km in Kolonne mit Schneewänden an der Seite (locker bis 4m hoch)
Røldal Stavkirke
Der nächste Wasserfall.
Ich frage mich immer wie die dort das Baumaterial hinbekommen haben. (PS: das ist ja noch harmlos. Aber diese einsamen Höfen findet man an den unmöglichsten Stellen.
Grünes klares Gletscherwasser
Erwähnte ich schon: Wasserfall! 😊
Wasserfall 😂
Die Tunnel hab ich aufgehört zu zählen. Von 100m bis 14,4km war alles dabei.
Die Røldal Stavkirke ist eine von 28 noch existierenden Stabkirchen (es gab mal über 1000 in ganz Norwegen). Sie sind komplett aus Holz gebaut und das Grundgerüst sind einzelne lange Baumstämme (norw.: Staver). Vorbei an einsammeln Höfen und grünen Gletscherwasser Seen ging es zum Jøsenfjorden hinab, also von über 1000m auf Meereshöhe. Da stand dann auch noch eine Fährüberfahrt (10min) an.
eine Jahrhunderte alte Brücke die noch existiert …
… und eine der letzten in dieser Bauweise ist.
Soviel Fingerhut wie heute hab ich noch nie gesehen. Riesige Flächen entlang des ganzen Fjordlandes.
Da drüben liegt Stavanger und unter dem Meer führt der Ryfylketunnelen durch. 14,4 km lang, 291 m tief.
Ganz allein war ich doch nicht unterwegs.
Fang des Tages im Fischrestaurant: Cod (Kabeljau) – sehr lecker!
Die „Bryggen“ ähneln ein bisschen …
… denen von Bergen.
Die nächsten Km bis Stavanger ging es dann meist an den Fjorden entlang und kurz vor Schluß dann durch den 14,4km langen Ryfylke (Name der Region um Stavanger) Tunnel 291 m unter dem Meer hindurch. Der im Mai 2020 eröffnete Tunnel ist der längste und tiefste unterseeische Straßentunnel der Welt. Stavanger ist die viertgrößte Stadt Norwegens und bekam 1122 Stadtrecht. Von einer Hafenstadt hat sie sich zu einem Industriezentrum gewandelt und ist v.a. wichtig für die Ölindustrie Norwegens. 2008 war Stavanger Kulturhauptstadt Europas.
kurz vor meinem Urlaub habe ich den Bescheid bekommen habe, dass ich Antikörper auf Sars-Cov-19 (aktueller Corona Virus) im Blut habe. Ich wurde im Rahmen einer Studie am Uniklinikum Oslo 2 x getestet (kurz vor Ostern und Mitte Mai) und in beiden Blutproben zeigten sich Antikörper. Der Professor, der mich darüber informiert hat war erstaunt, dass ich ausser etwas Husten und Halsschmerzen im Januar keine weiteren Erkältungssymptome in den letzten 10 Monaten hatte. Trotz Risikopatientstatus (Übergewicht und Asthma) habe ich also Covid19 ohne größere Symptome gehabt. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft bin ich also immun. Aber zurück zum Urlaub: wie gesagt, war es etwas kurzfristig also entschloss ich mich erst Ende August (Ferien 2.Teil) nach D zu fahren und jetzt den Urlaub in NO zu verbringen. Die erste Woche war das Wetter traumhaft aber letzte Woche sanken die Temperaturen auf um die 20 Grad Celsius und es regnete seit 29. Juni fast täglich 1-2 x. Diese Woche war die Aussicht nun besser, so daß ich mir ein Auto geliehen habe und nun ein bisschen durch Südnorwegen toure. Wenn das Wetter mitspielt will ich am Mittwoch auf den Preikestolen (Prediktkanzel) laufen, circa 4-5 std. Wanderung. Da gibt es dann wieder Fotos.
Heute bin ich von Oslo nach Westen in die Telemark gefahren – ein (Mittel-) Gebirge (bis an die 1000m Berge) und möchte euch an der Tour über meine Bilder teilhaben lassen.
Wo ist die Elchkuh…
Mittig im Bild sieht man ihren Hintern.
Das Elchkalb ist schon besser erkennbar.
Auf dem ersten Foto seht ihr Südnorwegen und ich bin bei dem Punkt in der Mitte. Ein paar Meter von dem See Lognvikvatn. In dem kleinen schönen Häuschen auf einem Bauernhof mit Elchgeweihen an der Scheunentür. Schafe, Pferde und Kühe weiden dahinter. Kurz vor dem Bauernhof sprang gerade eine Elchkuh in den Wald – gut getarnt. Eines der beiden Elchkälber war da besser zu sehen. Die letzten beiden Bilder sind hier am See entstanden.
Dramatisch!
Flechten und Pilze
Irre Wolkenformationen
Grüne wogende Felder überall.
Los ging’s über Drammen und Kongsberg am „Tor zur Telemark“ (Mama und Papa kennen den Haltepunkt 😊 ) kurz vor Notodden (bekannt für ein internationales Bluesfestival und in der Nähe die Heddal Stabkirche) Wer mich kennt, weiß dass ich am liebsten Natur fotografiere. (Wer nicht, weiß es jetzt… 😀
Bäumchen mit Schattenwurf
Ich weiß nun wo Edvard Munch das Motiv für „Der Schrei“ gefunden hat… 😉😀
Die Naturgewalt des Wassers
Der Weg zum Wasserfall war – nun ja – nicht der neueste… 😀
Ein trauriger (?) Troll passt am Wasserfall auf.
Alt und Neu nebeneinander
Und dann war da ein Wasserfall… der Åmnesfossen (Fossen heißt Wasserfall auf norwegisch) es ist ja nicht so, dass ich noch keinen gesehen habe, aber der war einfach zu fotogen. Das war mal ein schöner Rastplatz mit Troll, Kinderrutsche und Spielgeräten – leider ist er am verfallen. Zum Picknicken hat es aber gereicht.
Hier noch ein Videoclip:
Typischer Bauernhof in der Telemark
Rastplatz mit „Ausblick“
Damit man auch weiß wo man hinschauen muss.
Weiter ging’s durchs Åmotsdal ins Svartdal (Schwarztal) und ins Flatdal (Flaches Tal). Die Norweger haben eine fantastische Gabe an den schönsten Stellen ausgefallene Rastplätze zu errichten. So auch im Flatdal. Die Sage von dem Schild hab ich euch hier übersetzt: Die Sage vom Flattal
Vor einer langen Zeit war das ganze Flat Tal mit Wasser bedeckt dem See Dalasjå. Ein reicher Mann in Hjart Tal namens Tor wollte dass seine Tochter Sigrid einen reichen Ehemann findet. Aber Sigrid war schon verliebt in Åsmund, einen armen Jungen vom Flat Tal.
Tor wollte seine Tochter nicht erlauben Åsmund zu heiraten bis es möglich war durch den Dala See zu gehen mit trockenen Füßen.
Åsmund ruderte zurück nach Hause und war sehr enttäuscht. Dann fand er seinen Weg in eine Höhle wo ein Gyger (<vermutlich ein Troll>) an ihrem Webstuhl saß. Sie versprach Åsmund zu helfen und sagte dass er ohne Sorgen nach Hause gehen könnte. Aber er musste ihr versprechen, dass keine Kirche in dem Tal gebaut werden sollte, sonst würde das Wasser zurückkommen.
Als Åsmund am nächsten Morgen aufwachte war der Dala See bedeckt mit einem Teppich aus grün – außer dem unteren Ende, dem Flat See. Åsmund war es nun möglich mit trockenen Füßen zu Sigrid zu laufen und ihr Vater musste sein Versprechen halten.
Åsmund und Sigrid lebten glücklich im Flat Tal, aber sie bekamen keine Kinder. Dann kam ein Pilger vorbei. Er sagte er könne Ihnen helfen. Der Pilger baute eine Kirche, und das Wasser hielt er zurück mit singen von Psalmen. Sigrid und Åsmund bekamen ein Kind und war als es getauft wurde, und die Kirchenglocken läuteten, verwandelte sich der Troll in den Berg Skorve.
Und zu guter Letzt noch was für meine Mama: Wiesen und Moore VOLLER Wollgras!!!
Ein guter Freund hier in Oslo gab mir den Hinweis, dass ein Hurtigruten Schiff vor der Akershus Festung im Hafen ankert.
Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und da heute mein Urlaub beginnt… naja seht selbst:
MS Fridtjof Nansen vor der Akershus Festung (dramatisierte Aufnahme)
Ein Blick auf die App „MarineTraffic“ brachte auch Klarheit wer sich hier heimlich in Oslo breit macht: die MS Fridtjof Nansen – benannt nach dem berühmten norwegischen Polarforscher des frühen 19. Jahrhunderts. Sie ist das neueste Schiff der Hurtigruten und wartet wegen Corona auf die Jungfernfahrt. Corona ist auch der Grund warum man sie leider nicht besichtigen kann. 🤬 Aber wenigstens von außen habe ich einige schöne Bilder machen können.
Fridtjof Wedel-Jarlsberg Nansen (* 10. Oktober 1861 in Store Frøen bei Christiania, heute Oslo; † 13. Mai 1930 in Lysaker) war ein norwegischerZoologe, Neurohistologe, Polarforscher, Ozeanograf, Diplomat und Friedensnobelpreisträger. Seine bekannteste Forschungsreise war die Fram-Expedition (1893–1896) – eine Forschungsreise in die Arktis mit dem Ziel, den geographischen Nordpol mithilfe der natürlichen Eisdrift im Arktischen Ozean zu erreichen. Die MS Fram liegt heute im modernen Fram-Museum auf der Halbinsel Bygdøy in Oslo. Dort und im Holmenkollen Ski Museum werden seine zukunftsweisenden Errungenschaften für die Erforschung der Polarregionen erklärt und gezeigt.
Den Friedensnobelpreis erhielt Nansen für sein Engagement für die Millionen Flüchtlinge im 1. Weltkrieg. Der nach ihm benannte Nansen-Pass (eine Art Reisepass) für staatenlose Flüchtlinge und Emigranten ermöglichte nach dem ersten Weltkrieg vielen Flüchtlingen die Emigration oder Rückkehr in ihre Heimatländer. (Quelle: Wikipedia)
Die Schiffe der Hurtigruten Reederei bedienen zum einen die berühmte Postschiff Route von Bergen in Westnorwegen die Küste entlang bis hinters Nordkapp nach Kirkenes an der russischen Grenze. Zum anderen bieten sie mit den neueren Schiffen Expeditionsreisen nach Grönland, Südamerika, Antarktika,….. an. Ab nächstem Jahr gibt es auch Reisen ab Hamburg im regelmäßigen Angebot.
… mal abgesehen von den ersten zweieinhalb Monaten (8 Extra Dienste wegen (nicht Covid19) kranken KollegInnen) ist es seit Beginn der verschärften Maßnahmen am 12.3. bei mir auf Arbeit noch ruhig gewesen. Alle geplanten und nicht dringlichen OPs wurden nämlich sofort verschoben. Nur die Notfälle (bei mir alle Patienten in Norwegen mit Finger-/Handamputationen) und Lebenswichtige Operationen (Krebs-OPs, Herz-, etc. werden in Norwegen zur Zeit durchgeführt. Die sonstigen Maßnahmen sind ähnlich wie in Deutschland (nur das die Bevölkerung hier sich ohne weitergehende Zwangsmaßnahmen ganz gut an die Regeln hält). Lediglich das Verbot in ihre Hütten zu fahren (die meisten besitzen irgendwo eine Hütte im Wald) musste mit etwas Nachdruck durchgesetzt werden.
Alles natürlich um Kapazitäten freizuhalten für Corona/Covid19 Patienten die schwerere Symptome haben und im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Weil sich deren Zahl in Norwegen aber noch in Grenzen hält (Stand 2.4.2020: 5 Mio Einwohner, ca 5000 bestätigte Infizierte, ca 500 im Krankenhaus, ca 50 Tote), haben wir bisher noch relative Ruhe gehabt und als Vorbereitung diverse online Kurse für einen evtl Einsatz als Hilfen auf Intensiv als Aufgabe bekommen.
Letztens hatten wir dann mal was neues: (ich beschreibe es mal ausführlich damit ihr euch das vorstellen könnt) die Klinikleitung hat beschlossen alle Patienten und Angehörige die ins Krankenhaus wollen vor dem Haupteingang zu befragen und evtl zu testen. Einige von uns haben warme Anzüge bekommen und stehen außen und befragen alle. Wenn bestimmte Fragen mit „Ja“ (kürzlich Husten, Fieber,…) beantwortet werden gehts weiter in ein Zelt in welchem der Test in Mund und Nase von uns durchgeführt wird. Der Coronaverdächtige Patient wird in ein anderes Zelt begleitet und kurz danach mit Mundschutz auf die Station in Isolation gebracht. Die Covid19 Probe (geschlossenes Röhrchen mit Wattestäbchen) wird außen 2 x desinfiziert und durch eine Schleuse ins Labor gebracht. Das wirkt fast wie in „Outbreak“ und ähnlichen Hollywood Filmen.
Die KollegInnen mit dem direkten Kontakt zum Patienten haben Mundschutz, Kittel, Schutzbrille und -haube um eine Infektion zu verhindern.
So was hab ich in 15 1/2 Dienstjahren zum Glück noch nicht erlebt. Und muss es auch im restlichen Arbeitsleben nicht nochmal haben. In Mittel- und Nordeuropa können wir uns glücklich schätzen, das und die Krise nicht so getroffen hat bisher wie in Süd- und Westeuropa oder Übersee. Und wir können uns sehr glücklich schätzen ein (im Vergleich zu anderen Ländern) funktionierendes Gesundheitssystem zu haben, in dem jeder versichert ist!
Wenn dieser ganze Mist von Corona Krise vorbei ist, hoffe ich dass alle Erkenntnisse sinnvoll evaluiert werden um bei der nächsten (hoffentlich in ferner Zukunft) Pandemie vernünftiger zu agieren!
Und die Medien – und zwar ALLESAMT – sollten sich mal ganz tief ins Kämmerchen vergraben und allgemein (Sensationsgier) und im speziellen (Corona Panikmache) über ihre journalistischen Grundsätze meditieren (und erst rauskommen wenn sie die wieder gefunden haben!)!!!
Zum Schluss noch was zum schmunzeln: für alle die gestern extra3 geschaut haben: ja, das mit 3 Patienten stimmt schon manchmal, aber es ist nicht richtig, dass 2 davon Elche sind… zumindest nicht in Oslo … 😁 (ab Minute 37 etwa) https://youtu.be/i8qWZAk1yGE
Es ist entsetzlich zu sehen was die braune Brut erreicht hat. Der Anschlag von Hanau mit 10 Toten ist so unnötig wie jeder Tote durch Rechtsterrorismus. Das es im Jahr 2020 – 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges mit 60 Millionen Toten aufgrund von Wahnsinn und Rassenhass – überhaupt nochmal thematisiert werden muss schmerzt schon alleine! Die Trauer um die Toten und die Angst vor weiteren Anschlägen und dem Rechtspopulismus allgemein kommt dann ja noch dazu.
Das es in Hanau passierte hat mich noch mal mehr getroffen, da ich 3 Jahre aufs dortige berufliche Gymnasium gegangen bin.
Um so mehr erfreut mich, dass viele jetzt endlich die Gefahr von Rechts für die Demokratie und Menschheit erkennen und sich trauen laut und deutlich ihre Meinung zu sagen. Auch oder erst recht jetzt in der Faschingszeit bekommen die Demokratiefeinde von Rechts ihr Fett weg. Eine der beeindruckendsten Reden dieser Zeit hat der Sitzungspeäsident und „Obermessdiener“ #AndreasSchmidt bei #MainzbleibtMainz am Freitag Abend gehalten: (hier der sehenswerte Ausschnitt, die ganze Rede findet sich auf YouTube und der zdf Mediathek)